13. Februar 2022
Günther Ringel

Lesesteinhaufen

Über Jahrhunderte hinweg gehörten Steinhaufen zum bäuerlich geprägten Landschaftsbild. Beim Pflügen und Bearbeiten der Äcker wurden die störenden Steine aus der…

Über Jahrhunderte hinweg gehörten Steinhaufen zum bäuerlich geprägten Landschaftsbild. Beim Pflügen und Bearbeiten der Äcker wurden die störenden Steine aus der Erde ausgehoben und zu Lesesteinhaufen (Wortherkunft: die Landwirte lesen die Steine auf) am Feldrand aufgetürmt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, fehlendes Wissen über den Naturwert solcher Steinhaufen oder weil eben diese als unordentlich empfunden werden, finden die ökologisch wertvollen Strukturen leider immer weniger Platz in der heutigen Kulturlandschaft.

Steinhaufen bieten beispielsweise Blindschleichen eine Versteckmöglichkeit, Zauneidechsen nutzen sie als Sonnenplätze, Igel finden darin einen Unterschlupf und für Wiesel (Hermelin) und Mauswiesel sind sie sichere Orte zur Aufzucht ihrer Jungen. Wird der Steinhaufen von Moos und Flechten bewachsen, finden auch Schmetterlinge, Spinnen und Schnecken Gefallen daran. Steinhaufen leisten einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt.